Wien (OTS) – Aufgrund von Spursperren auf der A23 (Südosttangente) –
im Zuge der
aktuellen Sanierung der Prater Hochstraße – kam es am Sonntag zu
massiven Staus von mehr als 15 km Länge und teils mehr als drei
Stunden Zeitverlust. Dadurch entstanden allein auf der Wiener
Südosttangente grob gerechnet Staukosten von mehr als zwei Millionen
Euro und ein Zeitverlust von 16 Jahren. Zu Situationen wie dieser
kommt es auf Österreichs meistbefahrener Autobahn mittlerweile leider
immer öfter. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Stadt und das
Wiener Umland stetig wachsen – in den letzten 20 Jahren sogar noch
stärker als prognostiziert – und bis 2050 sollen nochmals rund
300.000 Menschen dazukommen. Gleichzeitig besteht für die A23 aber
keine hochrangige Ausweichroute, diese würde erst mit dem
Lückenschluss der S1 inklusive Lobautunnel entstehen.
Zwtl.: Studien belegen: S1-Lückenschluss würde Wiener
Südosttangente entlasten
Zahlreiche Studien, zuletzt etwa jene von Invenium aus dem Jahr
2022, untermauern, dass die S1-Donauquerung zu einer erheblichen
Entlastung der A23 beitragen würde – je nach Szenario würde dies
40.000 bis 77.000 Kraftfahrzeuge weniger pro Tag bedeuten. Bernhard
Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung: „Ein Stauchaos wie
jenes von Sonntag wäre mit dem Lobautunnel definitiv vermeidbar
gewesen“. Wichtig ist aus Sicht des ÖAMTC, dass parallel zur
Straßeninfrastruktur auch der öffentliche Verkehr und Radwege
ausgebaut werden. Wiesinger: „Es braucht ein Gesamtkonzept, das den
Autoverkehr mitberücksichtigt und nicht ausschließt. Anders lässt
sich die Verkehrsproblematik eines stetig weiterwachsenden
Ballungsraums wie Wien nicht lösen.“
Zwtl.: ÖAMTC kritisiert eindimensionale Schlüsse zum
Verkehrswachstum
Dass neue Straßen automatisch mehr Verkehr anziehen, wie
Kritiker:innen des Projektes häufig argumentieren, kann man aus Sicht
des ÖAMTC so nicht stehen lassen. Wiesinger erläutert:
„Verkehrsverlagerung auf hochrangige Straßen ist genau deren Zweck.
Umfahrungen wie der Lobautunnel ziehen Verkehr an – und zwar aus
Wohngebieten und Städten heraus. Damit werden lokale Staus vermieden
und die Anwohner:innen sowie die Umwelt entlastet.“
Ein Mehr an Autoverkehr, sprich über eine Verlagerung
hinausgehend, lässt sich aus Sicht des Clubs am besten durch gute
Alternativangebote im öffentlichen Verkehr vermeiden. Das belegen
etwa die Erfahrungen mit der Westeinfahrt und dem Ausbau der Westbahn
-Strecke eindeutig. „Nur zusätzliche Verkehrskapazitäten entlasten.
Politisch beabsichtigter Stau ist keine Lösung“, so Wiesinger
abschließend.