Wien (OTS) – „Wenn eine Persönlichkeit wie Ioan Holender deutliche
Worte über die
Entwicklung der Wiener Festwochen findet, dann sollte das in der
Stadtregierung ernst genommen werden. Er bestätigt damit auch die
immer wieder seit Jahren vorgebrachte Kritik der Wiener Volkspartei
an den Festwochen“, betont Gemeinderat Karl Mahrer, Kultursprecher
der Wiener Volkspartei, angesichts des heutigen Kommentars in der
Tageszeitung „Kurier“ und weiter: „Kunst und Kultur sollen Brücken
bauen – nicht zu Instrumenten politischer Agitation werden.“
Intendant Milo Rau sei vor allem zuletzt wiederholt durch
einseitige und polarisierende Aussagen aufgefallen. „Die Wiener
Festwochen sind eine traditionsreiche Kulturinstitution, die Wien als
weltoffene, vielfältige und kulturell reiche Stadt repräsentieren
soll. Wenn aber ein Intendant im Namen der Festwochen unverhohlen
gegen Israel agitiert, dann überschreitet das eine klare Grenze“, so
Mahrer weiter.
Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spannungen sei
Sensibilität gefragt. „Kunst darf kritisch sein, sie darf provozieren
– aber sie darf nicht spalten. Eine Bühne, die mit Steuergeld
finanziert wird, muss alle Wienerinnen und Wiener ansprechen und
nicht zum Sprachrohr einer politischen Haltung werden“, so Mahrer.
Mahrer fordert von der Kulturstadträtin klare Haltung und
Verantwortung: „Gerade in Zeiten knapper Budgets braucht es eine
faire und ausgewogene Kulturpolitik. Es darf nicht der Eindruck
entstehen, dass bei den Festwochen andere Maßstäbe gelten als bei
anderen Kulturinstitutionen. Wir erwarten uns daher eine Anpassung an
die budgetäre Situation und eine exakte Überprüfung. In Zeiten von
Einsparungen und klammen Kassen ist es unverständlich, warum es hier
zu keinen Kürzungen kommen soll – gerade, wenn diese Mittel
offenkundig in einem großen Ausmaß für Agitationszwecke verwendet
werden“, so Mahrer weiter.
Abschließend hält Mahrer fest: „Die Wiener Festwochen müssen
wieder zu dem werden, was sie ursprünglich waren – ein Fest der
Kunst, der Vielfalt und des Dialogs, nicht ein Forum für politische
Polarisierung.“