Marder-Alarm in Österreich: Wie die kleinen Räuber Ihr Auto ruinieren können!

Redaktion

Ein unsichtbarer Feind im Motorraum

Es ist ein Albtraum, der Jahr für Jahr viele Autofahrer in Österreich heimsucht: der Marderbiss. Diese kleinen, possierlichen Tiere sind nicht nur niedlich anzusehen, sondern können auch erheblichen Schaden anrichten. Besonders in den kälteren Monaten suchen Marder nach einem warmen Unterschlupf und finden diesen bevorzugt in den Motorräumen von Autos. Doch was viele nicht wissen: Die Schäden, die dabei entstehen, können schnell in die Tausende gehen.

Warum Marder Kabel durchbeißen

Die Frage, die sich viele Betroffene stellen, ist: Warum beißen Marder überhaupt Kabel durch? Die Antwort liegt in ihrem natürlichen Verhalten. Marder handeln oft aus einem Revierverhalten heraus. Der Motorraum eines Autos riecht für sie nach anderen Tieren, was Bissattacken provoziert. Zudem fühlen sich gummiartige Materialien wie Zündkabel oder Kühlmittelschläuche für die neugierigen Tiere besonders interessant an. Der warme Motorraum wirkt wie ein geschütztes Nest, ideal nach nächtlichen Streifzügen.

Häufige Schäden durch Marderbisse

Die Liste der Schäden, die Marder verursachen können, ist lang. Zu den häufigsten zählen:

  • Durchbissene Zündkabel
  • Beschädigte ABS-Leitungen oder Sensorstecker
  • Kaputte Kühlmittelschläuche und Unterdruckleitungen
  • Zerstörte Isoliermatten oder Schallschutzverkleidungen

Auch Elektrofahrzeuge sind betroffen. Zwar sind die Hochvoltkomponenten geschützt, doch Marder beißen gerne in Niedervoltleitungen und Kühlmittelschläuche. Viele dieser Schäden sind nicht auf den ersten Blick sichtbar, können aber beim Fahren plötzlich kritisch werden.

Warnsignale ernst nehmen

Autobesitzer sollten auf bestimmte Warnsignale achten, die auf einen Marderschaden hinweisen könnten. Dazu gehören:

  • Motorstottern oder Leistungsverlust
  • Warnleuchten am Armaturenbrett (z. B. ABS, Motorsteuerung)
  • Flüssigkeitsverlust
  • Ungewöhnliche Gerüche
  • Sichtbare kleine Bissspuren im Motorraum

Ein früh erkannter Schaden verhindert Folgeschäden, die schnell mehrere Hundert Euro kosten können.

Expertenrat: Prävention ist der Schlüssel

Roman Keglovits-Ackerer, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, betont: „Eine regelmäßige Kontrolle durch die Fachwerkstatt und geeignete Schutzmaßnahmen sind der beste Weg, um teure Reparaturen zu vermeiden. Je früher ein Schaden entdeckt wird, desto geringer ist das Risiko für Folgekosten.“

Effektive Schutzmaßnahmen gegen Marder

Um sich vor Marderschäden zu schützen, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Autobesitzer ergreifen können. Dazu gehören:

  • Motorraumwäsche und Geruchsneutralisierung: Entfernt Reviermarkierungen anderer Marder – ein wichtiger erster Schritt.
  • Abschottungen oder Schutzschläuche: Mechanische Schutzmaßnahmen sind besonders für empfindliche Leitungen effektiv.
  • Hochspannungs- oder Ultraschallgeräte: Diese Geräte erzeugen unangenehme Töne für Marder (für Menschen unhörbar) oder geben einen ungefährlichen elektrischen Kurzimpuls ab.
  • Biologische Sprays oder Duftbarrieren: Sie sind kurzfristig gut, müssen jedoch regelmäßig erneuert werden.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Marderschäden

Marderschäden sind kein Bagatellthema, sondern können rasch zur Gefahrenquelle werden – vom Ausfall lebenswichtiger Systeme bis hin zum Liegenbleiben auf der Straße. Die wirtschaftlichen Auswirkungen solcher Schäden sind erheblich. Allein in Österreich belaufen sich die Kosten für Marderschäden jährlich auf mehrere Millionen Euro.

Historischer Hintergrund: Marder und Mensch

Die Beziehung zwischen Mardern und Menschen ist historisch gewachsen. In ländlichen Gegenden wurden Marder früher als Schädlinge betrachtet, die das Geflügel gefährdeten. In der Stadt hingegen haben sie sich mittlerweile bestens angepasst und nutzen die Infrastruktur zu ihrem Vorteil. Die zunehmende Urbanisierung hat dazu geführt, dass Marder immer häufiger in städtischen Gebieten anzutreffen sind.

Ein Vergleich: Marderschäden in anderen Ländern

Interessanterweise sind Marderschäden nicht nur ein österreichisches Phänomen. Auch in Deutschland und der Schweiz sind Autofahrer regelmäßig von den kleinen Räubern betroffen. In Deutschland gibt es sogar Regionen, in denen Marderschäden besonders häufig auftreten, was zu speziellen Versicherungsangeboten geführt hat.

Der Blick in die Zukunft: Was erwartet uns?

Die Prognosen für die Zukunft sind gemischt. Einerseits könnten technologische Fortschritte, wie verbesserte Schutzmaßnahmen und neue Materialien, die Anfälligkeit von Autos für Marderschäden verringern. Andererseits wird erwartet, dass die Marderpopulation in städtischen Gebieten weiter zunimmt, was das Problem verschärfen könnte.

Fazit: Wachsamkeit und Prävention sind entscheidend

Am Ende bleibt festzuhalten: Marderschäden sind ein ernstzunehmendes Problem, das jeden Autofahrer treffen kann. Umso wichtiger ist es, präventive Maßnahmen zu ergreifen und regelmäßig den Motorraum auf mögliche Schäden zu überprüfen. Nur so lassen sich teure Reparaturen und gefährliche Situationen auf der Straße vermeiden.

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