FPÖ – Kaniak: „Lage im Gesundheitssystem ist ernster als die Ministerin zugibt“

Wien (OTS) – Mit Besorgnis reagierte heute der Vorsitzende des
parlamentarischen
Gesundheitsausschusses und FPÖ-Gesundheitssprecher NAbg. Mag. Gerhard
Kaniak auf die jüngsten Aussagen von SPÖ-Gesundheitsministerin
Schumann. Denn die Einschätzung der Ministerin, Österreich verfüge
über ein „ausgezeichnetes Gesundheitssystem“, steht in klarem
Widerspruch zur Lebensrealität vieler Patientinnen und Patienten
sowie zur angespannten Situation des Gesundheitspersonals.

„Wenn die Gesundheitsministerin das System als ‚ausgezeichnet‘
beschreibt, während gleichzeitig Menschen aufgrund überlasteter
Spitäler zu Schaden kommen und Tausende auf notwendige Behandlungen
warten, zeigt das eine besorgniserregende Distanz zu den realen
Problemen im Land. Diese Beschönigungen helfen weder den Patienten
noch dem Personal, das an vorderster Front kämpft“, erklärte Kaniak.
Es sei nun an der Zeit, die Probleme klar zu benennen, anstatt sie zu
relativieren.

Wenig überzeugend sind für den freiheitlichen Gesundheitssprecher
auch die Ankündigungen der Ministerin zu künftigen Reformen: „Seit
Jahren werden die Probleme zwischen Bund und Ländern hin- und
hergeschoben, während sich die Lage zuspitzt. Die Ankündigung
weiterer Analysen und langfristiger Reformpartnerschaften ist
angesichts der akuten Krise nicht ausreichend. Die Menschen erwarten
zu Recht jetzt Lösungen und keine Vertröstungen auf eine ferne
Zukunft.“

Auch die Debatte um die Wahlärzte zeige einen falschen Ansatz.
„Der steigende Zuspruch für Wahlärzte ist ein klares Signal dafür,
dass das öffentliche Kassensystem seinen Versorgungsauftrag oft nicht
mehr erfüllen kann. Anstatt die Ursachen für diese Entwicklung zu
bekämpfen und das Kassenangebot zu verbessern, wird über Honorar-
Deckelungen diskutiert. Das bekämpft aber nur die Symptome, nicht die
Krankheit des Systems“, betonte Kaniak.

„Statt beruhigender Worte braucht es jetzt einen klaren Plan mit
konkreten und rasch umsetzbaren Schritten. Die Entlastung der
Spitäler, die Sicherstellung der Versorgung im niedergelassenen
Bereich und eine spürbare Verkürzung der Wartezeiten müssen oberste
Priorität haben. Die Regierung ist gefordert, hier endlich die
notwendige Dringlichkeit an den Tag zu legen“, betonte Kaniak.